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Oskar Sala Mixturtrautonium nach Oskar Sala
Mixturtrautonium nach Oskar Sala (Ausschnitt), Foto: Folkmar Heim

Mixturtrautonium nach Oskar Sala

1980 berichtete Oskar Sala im Rahmenprogramm der Ausstellung „Für Augen und Ohren. Von der Spieluhr zum akustischen Environment“ in Berlin über sein Instrument und seine Arbeit. Er erregte damit u. a. die Aufmerksamkeit von Hans-Jörg Borowicz, Dietmar Rudolph und Helmut Zahn, drei Professoren der Fachhochschule der Deutschen Bundespost Berlin. Sie schlugen Sala vor, einen Nachbau seines Instruments in mikroelektronischer Technik zu entwickeln. Das Instrument sollte transportabel sein und Sala wieder Auftritte außerhalb seines Studios ermöglichen. Dieses Vorhaben realisierten sie in den folgenden Jahren im Studiengang Nachrichtentechnik mit zahlreichen Diplomanden und den Werkstätten der Hochschule.

Die Röhrentechnik wurde durch Halbleitertechnik ersetzt, die musikalischen Möglichkeiten des Mixturtrautoniums nachgebildet, zum Teil sogar erweitert. So sind bei dem neuen Instrument z.B. nicht nur 20, sondern 24 Subharmonische möglich. Ein elektronisches Schlagwerk ist ebenso integriert wie Rausch- und Sägezahngeneratoren für jedes der beiden Manuale.

Das neue Instrument erhielt den Namen „Mixturtrautonium nach Oskar Sala“. Erstmals präsentiert wurde es auf dem Stand der Fachhochschule auf der Funkausstellung 1983. Sala war von dem Instrument angetan, jedoch mit den Spielmöglichkeiten noch nicht gänzlich zufrieden. So folgte eine Verbesserung des Instruments, vor allem der Manuale. Für diese verwendete Sala die von ihm patentierten Fein-Amplitudenregler.

Mit dem neuen Trautonium trat Sala erstmals am 18. August 1988 in der Kongresshalle in Berlin im Rahmen der Werkstattreihe Berlin E 88 öffentlich auf, im November führte er im Musikinstrumentenmuseum Berlin seine "Fantasie-Suite" für Mixturtrautonium solo auf, 1989 folgte ein Auftritt bei der Berliner Funkausstellung. Das Instrument ermöglichte ihm eine größere Mobilität. Sala verwendete das Instrument bei allen seinen Auftritten und Studioarbeiten der folgenden Jahre. So erklang es bei Vortragsveranstaltungen, im Theater sowie bei besonderen Ereignissen wie der Sonnenfinsternis am 11. August 1999, die Sala in Karlsruhe mit Trautonium-Klängen untermalte.

Das Mixturtrautonium nach Oskar Sala befindet sich im Musikinstrumentenmuseum Berlin.